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Der Pilgerpass

Sicher haben sich schon einige Leser gefragt, wieso wir pilgern und den Weg auf uns nehmen. Nach früheren Massstäben, wäre Susanne wohl die einzige, die wirklich qualifiziert dafür gewesen wäre. In der heutigen schnellen und wertveränderten Zeit ist pilgern eine Art "Life in Slowmotion" geworden. Natürlich auch etwas hipp, vlg. "ich bin dann mal weg" das hat ja einen richtigen Boom Richtung Santiago ausgelöst. 

Aber ein Pilger ist kein Pilger ohne Pass. Soviel muss sein, wenn man sein Credential in Rom - die Belohnung schlechthin - abholen möchte.

Der Pilgerpass ist aber nicht dazu da, die Vergünstigungen auszukosten, sondern vielmehr für sich selber. Die Schreiberin ist sicher, dass jede von uns die ganz eigenen Geschichte zu jedem Stempel erzählen kann. Ganz grundsätzlich ist es aber so, dass die Mitmenschen zuerst erstaunt und dann beeindruckt sind von der Leistung, die jeder Pilger erbringt. Ob zu Fuss oder mit dem Velo, der Weg ist lang und nicht einfach und definitiv nie direkt. Da ist man um jede Hilfe froh, sei es der Kondukteur, der den Anschlusszug warten lässt, damit wir umsteigen können. Die Männer die spontan geholfen haben  die Velos zu verladen, das Bier das man nicht zahlen musste, die Melone am Wegesrand, die nassen, kalten Tücher mit Eis zum Mitnehme....  und vieles mehr.. kleine Sachen mit grosser Wirkung. Achtsam im Alltag für sie... ein Geschenk für den Pilger.

Pilgern, nochmals ? Ja, ich denke man wird zum Wiederholungstäter. Weil es langsam ist, weil es durch abgelegene Gegenden über einsame Strassen führt aber vor allem, weil es dich zu dir selber führt. 

Erkenntnis vom Tag: Reisen verändert die Optik und gibt neues Vertrauen in den Mitmenschen.

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